RECRUITING: STARRE JOBPROFILE SIND PASSÉ
Die Arbeitswelt verändert sich. Die Digitalisierung und der Mangel an Fachkräften zwingt die Wirtschaft zum Umdenken. Unternehmen brauchen neue Strategien, um die passenden Mitarbeiter zu finden. Doch vielerorts hat sich im Recruiting nichts verändert. Nach wie vor gibt es Stellenanzeigen, die so aussehen wie vor Jahrzehnten, auch wenn sie nun merklich häufiger online zu lesen sind als in Printmedien. Und Auswahlprozesse laufen häufig traditionell ab.

Dabei hat sich viel getan in der Wirtschaft und in Unternehmen, was sich auch auf das Recruiting auswirken sollte:
Kompetenz statt fixe Berufsbilder.
Durch die Digitalisierung haben sich Berufe und Anforderungen an die jeweiligen Mitarbeiter verändert. Jobgrenzen verschwimmen, starre Strukturen funktionieren nicht mehr. Deshalb werden interdisziplinäre Fähigkeiten immer wichtiger. Unternehmen müssen dafür die passenden Jobprofile schaffen. Statt „Welche Berufsausbildung haben Sie?“ könnte es also künftig heißen: „Was können Sie alles?“
Ständige Fortbildung.
Unternehmen müssen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Nur so können sie am flexiblen Arbeitsmarkt bestehen. Acht von zehn Unternehmen in Österreich sind überzeugt davon, dass sie hier umdenken müssen. Nur eines von zehn fühlt sich dazu aber schon bereit.
Leadership im Haus.
Acht von zehn Befragten finden, dass Führungskräfte intern entwickelt werden sollten. So könnten die notwendigen Kompetenzen gezielt gefördert werden.
Flexible Organisationsformen. Die hierarchischen Strukturen in Unternehmen sind nicht mehr zeitgemäß. Vielmehr bräuchte es neue Formen der Zuständigkeit, wie zum Beispiel Teams, die nur für einen bestimmten Zeitraum gemeinsam arbeiten.
Interne Mobilität. Karrierewege müssen flexibel sein, um das Potenzial im eigenen Unternehmen zu nutzen. Knapp sieben von zehn der österreichischen Befragten sagen, dass es dafür neue Modelle für Karriere und Mobilität brauche.